Die Generation Z und ihre Auswirkungen auf das Recruiting

Schon seit einiger Zeit wissen wir, dass der Arbeitsmarkt sich in Richtung Arbeitnehmermarkt gewandelt hat. Nun gliedert sich hier eine neue Generation an Arbeitnehmern ein – die Generation Z. Welche Auswirkungen dies nun auf den Arbeitsmarkt hat und wie sich dies auf das Recruiting auswirken wird, durchleuchten wir in diesem Artikel etwas ausführlicher.

Generation Z – Begriffsbestimmung

Die Generation Z, auch Digital Natives genannt, besteht aus der Generation junger Menschen, die nach 1995 geboren wurden. Der Begriff ‘Digital Natives’ entsteht, weil diese Generation mit digitalen Medien aufgewachsen ist und eine Welt ohne Internet nicht mehr kennt – dort sozusagen ‘zu Hause’ ist.

Digitale Affinität und Online-Präsenz

Die Generation Z ist mit dem Internet aufgewachsen und nutzt es intensiv. Social Media, Apps und Online-Plattformen sind integrale Bestandteile ihres Lebens. Dies bedeutet, dass Unternehmen ihre Recruiting-Strategien verstärkt auf digitale Kanäle ausrichten müssen. Stellenanzeigen sollten nicht nur auf traditionellen Jobbörsen veröffentlicht werden, sondern auch auf sozialen Netzwerken wie Instagram, TikTok und LinkedIn präsent sein. Zudem ist eine gut gestaltete und mobile-optimierte Karriereseite unerlässlich.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Wer sich mit der Generation Z beschäftigt, muss neue Wege einschlagen, um die Aufmerksamkeit dieser Menschen zu erhalten.

Generationenwechsel – demografischer Wandel

Laut vesterling.com erleben wir in Deutschland gerade einen der signifikantesten Generationenwechsel. In den kommenden 15 Jahren wird die Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen. Damit steht fest, rund 13 Millionen Menschen erreichen in den nächsten Jahren die Regelaltersgrenze. Das Problem des Fachkräftemangels wird somit weiter zunehmen.

Prof. Christian Scholz forscht seit längerem an der Generation Z und stellt fest, was für diese Generation im Beruf besonders wichtig ist:

  1. Die Generation Z will sich im Unternehmen wohlfühlen. Deshalb benötigt sie genaue Informationen über den Arbeitsplatz, der zur Diskussion steht.
  2. Die Generation Z will Sicherheit. Sie will genau wissen, was auf Sie zukommt.
  3. Die Generation Z will klare Strukturen. Dies gilt auch und gerade für den eigenen Karriereweg im Unternehmen.

Eigene Wertvorstellungen wichtiger als „Statussymbole“

Generation Z legt großen Wert auf die Unternehmenskultur und die Werte eines Unternehmens. Sie suchen nach Arbeitgebern, die soziale Verantwortung übernehmen und Nachhaltigkeit fördern. Ein Unternehmen, das seine Werte und ethischen Standards klar kommuniziert und lebt, hat bessere Chancen, junge Talente anzuziehen. Transparenz und Authentizität sind dabei Schlüsselbegriffe – Bewerber dieser Generation erwarten, dass Unternehmen das halten, was sie versprechen.

Die Thematik des ‘Cultural Fit’ wird dadurch wichtiger denn je, denn in der Generation aus der “Fridays for Future” entstanden ist, muss Arbeit sinnstiftend und nachhaltig sein. 

Statussymbole, Sprünge auf der Karriereleiter und andere Versprechungen sind laut einem Bericht des , bei dieser Generation wenig bedeutsam . 

Unternehmenskulturen werden sich verändern müssen

Neben sinnstiftender Arbeit, werden die Unternehmen zunehmend auf ihren Auftritt achten müssen, um einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen. Ob ein Unternehmen sinnstiftend sein kann, entnehmen die jungen Arbeitnehmer oft der Unternehmensseite. Besonders wichtig ist, wenn Unternehmen, auf Klarheit, Verbindlichkeit, Authentizität setzen und sich auch sonst entsprechend präsentieren. Das Thema New Work spielt hier künftig sicherlich eine übergeordnete Rolle und ein wichtiger Faktor, damit sich die Generation Z in einem Unternehmen wohlfühlen kann.

Auswirkungen auf das Recruiting

Durch die bereits erwähnte Nähe der Generation Z zur digitalen Welt, wird auch deutlich, dass sich das Recruiting auf eben digitale Bereiche spezialisieren muss.

1. Bewerbungsprozesse anpassen

Um als Unternehmen die ‘Wettbewerbs-Oberhand’ zu gewinnen bzw. zu halten, ist Schnelligkeit gefragt. Viele junge Menschen möchten sich nicht mehr durch Formulare klicken, oder sich möglicherweise sogar registrieren müssen, um eine Bewerbung an ein Unternehmen zu bringen – durch Mail- oder One-Click-Bewerbungen wird die Generation Z wesentlich besser angesprochen. 

2. Active Sourcing wichtiger denn je

Durch den Arbeitsmarktwandel gehen immer weniger Menschen aktiv auf Suche, weshalb Unternehmen selbst Active Sourcing betreiben müssen.

Neben den klassischen Sourcing-Plattformen, wie Xing oder LinkedIn, werden Recruiter zunehmend auch auf sozialen Netzwerken mehr und mehr gezielt suchen. 

Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram & Co. sind wichtig.  Das gesamte Thema Social Recruiting wird immer relevanter. Nicht nur bei direkter Ansprache, sondern auch, wenn es um gezielte Werbemaßnahmen geht.

3. Reaktionsschnelligkeit gefragt

Die Generation Z ist es gewohnt, schnell auf Informationen zugreifen zu können und erwartet dies auch im Bewerbungsprozess. Lange Wartezeiten und komplexe Bewerbungsverfahren können abschreckend wirken. Unternehmen sollten daher ihren Bewerbungsprozess so einfach und transparent wie möglich gestalten. Automatisierte Bestätigungs-E-Mails, klare Zeitpläne und schnelle Rückmeldungen sind entscheidend, um das Interesse und Engagement der Kandidaten aufrechtzuerhalten.

Messenger Dienste sind bei dieser Generation beliebt und relevant, weil sie eine schnelle Reaktion versprechen. Laut vesterling denken junge Menschen “bereits nach einer Stunde ohne Rückmeldung darüber [nach], sich bei anderen Unternehmen zu bewerben”. Man muss also entsprechend schnell reagieren, um die jungen und wichtigen Talente für sich zu gewinnen.

4. Kommunikation auf Augenhöhe nötig

Die Kommunikationspräferenzen der Generation Z sind anders als die ihrer Vorgänger. E-Mails und formale Anschreiben spielen eine geringere Rolle als früher. Stattdessen bevorzugen sie direkte und informelle Kommunikationswege, wie zum Beispiel Textnachrichten oder Kurznachrichten über Social Media. Unternehmen sollten daher ihre Kommunikationsstrategien entsprechend anpassen und flexibel auf die bevorzugten Kommunikationsmittel der Bewerber eingehen.

Besonders mit Kommunikation auf Augenhöhe punkten Unternehmen bei der Arbeitnehmersuche. Je spezialisierter auf jeweiliges Fachgebiet der Berater/Recruiter ist, desto besser kann er/sie auch für den entsprechenden Beruf vermitteln.

5. Positive Candidate Experience fördern

Zu einer Candidate Experience gehören jegliche Berührungen der Kandidaten mit dem Unternehmen. Ähnlich wie bei der Customer Journey im E-Commerce, werden die meisten Talente auf unterschiedliche Art und Weise mit dem künftigen Unternehmen in Berührung kommen. Zunächst bewegen sich die jungen Talente auf der Unternehmensseite. Auf dieser sollten die Aspekte der “CUBE-Formel” (C- Content [=Inhalt], U- Usability [=Nutzbarkeit], B- Branding [=Markenbildung], E- Emotion [=Gefühlsansprache]) ansprechend ausgeführt werden, ums so ein Wohlfühlen der Kandidaten zu gewährleisten. Um einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen, müssen Unternehmen im Rekrutierungsprozess umdenken und ihn so verändern, dass die Generation Z sich angesprochen fühlt und eine positive Candidate Experience erfahren kann. Das Recruiting von morgen muss sich verändern und die verschiedenen neuen Herausforderungen gemeistert und angenommen werden. 

6. Angebot von Weiterbildungsmöglichkeiten

Lebenslanges Lernen und persönliche Weiterentwicklung sind für die Generation Z von großer Bedeutung. Unternehmen, die attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten und Karriereentwicklungschancen bieten, haben einen Wettbewerbsvorteil im Recruiting. Interne Schulungsprogramme, Mentoring und die Möglichkeit, an innovativen Projekten zu arbeiten, können dazu beitragen, junge Talente zu gewinnen und zu binden.

7. Work-Life-Balance und flexible Arbeitsmodelle

Die Generation Z legt großen Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Flexibilität am Arbeitsplatz, wie zum Beispiel Home-Office-Möglichkeiten oder flexible Arbeitszeiten, sind für viele junge Arbeitnehmer entscheidende Faktoren. Unternehmen sollten daher flexible Arbeitsmodelle anbieten und diese aktiv bewerben, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

Fazit

Die Generation Z bringt frischen Wind in die Arbeitswelt und stellt neue Anforderungen an das Recruiting. Unternehmen, die diese Herausforderungen erkennen und ihre Recruiting-Strategien anpassen, werden erfolgreicher junge Talente gewinnen und langfristig binden können. Eine starke Online-Präsenz, klare Werte, ein schneller und transparenter Bewerbungsprozess sowie flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten sind dabei entscheidende Faktoren. Personalberatungen können Unternehmen dabei unterstützen, diese Strategien erfolgreich umzusetzen und sich optimal auf die Bedürfnisse der Generation Z einzustellen.

Um bei der neuesten Generation punkten zu können und als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben, ist Fingerspitzengefühl und Schnelligkeit gefragt. Der gesamte Recruitingprozess wird granularer und verschiedene neue Kompetenzen muss ein Recruiter oder sein Team aufweisen.

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Allgemeines, Personalberatung

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